Samstag, 24. September 2016

Ein Jahr später

"Exchange is the best year of your life so far. Without a doubt. And it's also the worst. Without a doubt. It is something no one back at home will ever truly understand."
(Ein Auslandsjahr ist das beste Jahr deines Lebens. Ohne Zweifel. Aber es ist auch das Schlimmste. Ohne Zweifel. Es ist etwas, dass niemand zu Hause je verstehen wird.)

Dieses ist mein absolutes Lieblingszitat. Das Auslandsjahr war wirklich das beste Jahr meines Lebens und gleichzeitig auch das schlimmste Jahr meines Lebens. (bis jetzt) Es war ein Jahr, das mich geprägt hat und mir in vielerlei Hinsicht sehr viel weiter geholfen hat. Auch wenn es nicht immer einfach war, habe ich viel dadurch gelernt. Seit meiner Rückkehr hat sich nicht nur einiges, sondern sehr viel verändert und auch ich selbst bin an der "Herausforderung Auslandsjahr" gewachsen.
In den letzten 12 Monaten ist einiges passiert. Momentan stecke ich mitten in der Vorbereitung für das Abitur. Im kommenden Jahr habe ich mir vorgenommen, zu einigen Unis zu gehen und mir verschiedene Studienrichtungen anzuschauen. Auch wenn mein Plan A bereits steht, wäre es nicht schlecht, auch einen Notfallplan, den sogenannten "Plan B" aufzustellen.
Außerdem habe ich meinen Führerschein dieses Jahr gemacht. Fahren macht echt Spaß, aber es erfordert seeeehr viel Übung ;)
In meinem Freundeskreis beginnt dieses Jahr das große "Umziehen". Es ist immer schön, wenn man sich sieht und zusammen ins Kino geht, auf Parties oder einfach nur zur Eisdiele  :)
Diesen Sommer hatten wir unseren ersten richtigen Mädelsurlaub. Es ging an die Müritz und trotz unterschiedlicher Interessen haben wir immer etwas gefunden, was wir zusammen machen konnten. Kanu und Fahrrad fahren, beim Sonnenuntergang am Strand sitzen und bis in die Nacht quatschen oder ein Ausflug nach Babelsberg haben diesen Urlaub perfekt gemacht. Abgesehen davon, bin ich diesen Sommer mit meiner Familie nach Budapest und Wien gereist und erst vor einer Woche aus Barcelona (Abschlussfahrt) wiedergekommen. Drei tolle Städte, die ich echt nur empfehlen kann!
Nach dem Auslandsjahr bin ich wieder in der Schülerband/Rockband eingestiegen und übernehme dieses Jahr für eine Freundin, die gerade in Australien ist, den Platz in der Big Band (Bläsergruppe). Momentan bin ich total verrückt nach Country Musik und ein absoluter Fanatiker von allem, was ein wenig "Vintage" ist ;-)

Anfang des Auslandsjahres und ein Jahr nach der Rückkehr



Freitag, 23. September 2016

Let's go back to Germany

Am 16. Juni 2015 saß ich auf meinem Bett mit den Flugtickets in der Hand und einem Berg an Gepäck neben mir. Meine Gefühle konnte ich kaum beschreiben. Zum einen war ich traurig, meine Gastfamilie und meine Freunde zu verlassen. Ein ganzes Jahr hatte ich dort gelebt, Freunde gefunden und alles ausprobiert und mitgemacht, was nur ansatzweise möglich war. Am Anfang des Jahres war ich DIE "Deutsche", am Ende des Jahres hat das keiner mehr gesagt. Mein Leben hatte sich komplett amerikanisch ausgerichtet, angefangen mit der Schule, den Graduation Parties bis hin zu Figur Problemen und einer ungeschwächten Liebe für "Cookie-Cake". :-P
Andererseits konnte ich es auch kaum erwarten, meine Familie und Freunde hier in Deutschland wieder in die Arme zu nehmen.
Am Abend zuvor, gab es große Unstimmigkeiten, denn aufgrund des Wetters war nicht klar, ob ich am nächsten Tag die Reise antreten sollte oder nicht. Zum Glück ist aber alles nach Plan gelaufen und ich konnte pünktlich am Morgen von Houston nach Frankfurt fliegen. Der Abschied war wahnsinnig traurig. Alle haben geweint, denn auch wenn es wahrscheinlich nur ein Abschied auf Dauer ist, kann man nie genau sagen, ob man all diese Leute noch einmal sehen wird.
Am Terminal angelangt, musste ich erst einmal versuchen, mein gesamtes Gepäck unter Kontrolle bringen. Insgesamt drei Koffer (darunter der Handgepäckkoffer), ein Rucksack, eine Handtasche und Kissen und Decke begleiteten mich auf meiner Rückreise. Im Endeffekt war es gut, den Tipp der Organisation angenommen zu haben und nur einen Koffer für die Hinreise mitzunehmen. Hätte ich gewusst, dass ich am Ende des Jahres das Dreifache schleppen werde, wäre ich wahrscheinlich "aus allen Latschen gekippt".
In Deutschland wurde ich von meiner Familie und meinen besten Freunden mit einem großen Schild und Luftballons begrüßt. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass alle gekommen waren und hätte am Liebsten gar nicht mehr aufgehört, alle zu knuddeln und zu umarmen.
VIELEN DANK!! an alle, die zu diesem Jahr beigetragen haben und es überhaupt möglich gemacht haben, sei es auf deutscher als auch auf amerikanischer Seite. Ich kann euch gar nicht genug danken für die finanzielle, als auch für die emotionale Unterstützung. Am meisten jedoch, möchte ich meiner Familie danken, die mir stets zur Seite gestanden hat und unendlich viel für mich getan hat. Danke!


Abschiedsparty









Donnerstag, 22. September 2016

Disney World

Nun war es endlich soweit. All die Monate haben wir Autos gewaschen; Kerzen, Popcorn und Tickets verkauft. Verschiedene Shows auf die Bühne gestellt sowie sämtliche Basare organisiert. Der Moment war nun endlich gekommen! Am 8. Juni ging es für den gesamten Chor nach Orlando, Florida ins Disney World. Auch wenn ich am Anfang des Auslandsjahres nicht all zu viel von Mickey Mouse und seinen Freunden gehalten habe, ist die "amerikanische Euphorie", wie ich sie bezeichnen würde, am Ende des Jahres auf mich übergeschwappt und ich konnte es kaum noch erwarten! Auch nach 15 stündiger Busfahrt war die Stimmung ungebrochen und wir waren mehr als bereit dazu, alles zu erkunden. Zunächst ging zum Wasserpark, auch als "Blizzard Beach" bekannt. Der ganze Park war voller Wasserrutschen und einer kleinen Seilbahn, die zur anderen Seite des Parks führte. Mit einer Freundin zusammen, habe ich zunächst einmal die Wasserreifen ausprobiert. Wir mussten uns bemühen, nicht vom Reifen zu kippen und das Gleichgewicht zu halten. Weder das eine, noch das andere hat funktioniert und wir konnten uns kaum noch halten vor Lachen :'-D Im Anschluss ging es zum "Magic Kingdom", dem mit Abstand größten Disney Park. Hier befindet sich auch das Cinderella Schloss, eine wahnsinnig große Konstruktion und nicht nur bei Tag, sondern auch bei Nacht, enorm beeindruckend. An diesem Tag fand vor dem Schloss eine Art Disney Show statt. Viele der Charaktere, darunter Donald Duck, Goofy, Mickey und Minney und alle Disney Prinzessinnen tanzten auf der Bühne. Gleich anschließend, startete die Parade und verschiedene, bunt bemalte Fahrzeuge kamen den langen Gang entlang.
Am 2. Tag stand unser Chorauftritt auf dem Plan. Neben dem regulären Chorauftritt, hat mich meine Chorleiterin gefragt, ob ich Lust hätte, ein Solo zu singen. EIN SOLO IN DISNEY??? Gibt es da irgendjemanden, der "Nein" gesagt hätte!? Der Chorauftritt war einer, den ich mit großer Wahrscheinlichkeit nie vergessen werde. Gesungen haben wir Lieder wie: "Under the Sea" aus dem Film "Arielle die Meerjungfrau", "Whenever you remember" von Carrie Underwood und viele weitere. Auch wenn mein Solo "Hit the road jack" nicht ganz in diese Reihenfolge passte, konnte ich es dennoch kaum erwarten. Der gesamte Chorauftritt war der mit Abstand beste, aufregendste und tollste des gesamten Jahres and one to remember of course ;-)
Am Tag 3 ging es zum Epcot Park. Hier werden alle möglichen Länder und Kulturen der Erde präsentiert. Die Mitarbeiter kommen aus diesen Ländern und auch das Essen wird der Kultur des jeweiligen Landes angepasst. Natürlich war hier auch Deutschland präsentiert. Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, meinen amerikanischen Freunden das deutsche Essen ein wenig näher zu bringen und so ging es für uns in ein deutsches Restaurant. Schnitzel, Schwarzbrot und co. haben haargenau wie das Original geschmeckt und wenn ich könnte, würde ich jederzeit wieder dorthin gehen :) Nachdem wir den ganzen Tag den Park erkundet haben, ging es am Abend zu einem französischen Restaurant. Hannah hatte Geburtstag und im Voraus Kuchen etc. organisiert. Kurz nachdem wir uns gesetzt haben, kamen französische Kellner mit Wunderkerzen und einer riesigen Torte auf uns zu, Wir waren extrem überrascht und Hannah hat sich unendlich darüber gefreut.
Am darauffolgenden Tag warteten die "Hollywood Studios" auf uns. Hier sind wir vor allem Achterbahn gefahren, ob klein oder groß, wir haben einfach alles ausprobiert. Außerdem waren wir im Park "Animal Kingdom". Das Ganze ist wie ein Zoo aufgebaut und alle Besucher werden mit kleinen Wagen durch den "Dschungel" geführt.
Am Abend hat der gesamte Chor zusammen gegessen und den letzten Abend in vollen Zügen genossen. Disney World war meine absolute Lieblingsreise des Jahres. Nur leider leitete sie ein trauriges Ende ein :(

Blizzard Beach


Auftritt bereit ;)


Magic Kingdom





Epcot

französisches Restaurant

Hannah's Geburtstagskuchen

Schneeewitchen




Animal Kingdom


letzter Abend


Donnerstag, 25. August 2016

Das Bandbanquet

So wie es ein Chorbanquet gibt, gibt es natürlich auch ein Bandbanquet. Obwohl dieser Blogpost nicht ganz in die Reihe passt, da das Bandbanquet vor der Graduation/Abschlussfeier stattfand, möchte ich euch trotzdem davon erzählen. Ende Mai und ca. zwei Wochen vor meiner Abreise fand diese Veranstaltung statt. Eingeladen waren alle Mitglieder der Band und einige Tutoren. Sollte man nicht Teil der Band sein, konnte man auch von Freunden Tickets bekommen und eingeladen werden. So war es auch bei mir der Fall.
Im Gegensatz zu unserem deutschen Verständnis des Wortes "Band", ist es in den USA ganz anders. Die sogenannte Band der Lumberton High School bestand nämlich aus 127 Schülern und konnte vollständig nur im Stadium auftreten. Außerdem werden statt E-Gitarre, Drums oder Bässen, eher Blasinstrumente wie Trompete, Saxophon oder Klarinetten bevorzugt. Beim Bandbanquet waren alle Mitglieder der Band sowie ihre Familien gekommen. Wie gebügelt und gestriegelt saßen alle an den Tischen und haben auf die Bekanntgabe und Ehrung der Seniors (12.Klässler) gewartet und auch darauf, sich von dem Bandleiter Mr. Boothman zu verabschieden. Auch wenn ich, wie schon gesagt, kein Mitglied der Band war, muss ich sagen, dass es wohl kaum jemand besseren gibt, der diesen Job hätte besser machen können.
Nachdem Eltern und Lehrer wieder gegangen sind, fand die richtige Party statt :-P
Wechselsachen wurden angezogen und es wurde bis in die Nacht ausgelassen gefeiert und getanzt. Die Musik war einfach genial und es hat wahnsinnig Spaß gemacht, mit seinen besten Freunden zu verschiedenen Liedern mitzusingen und zu tanzen. Neben aktuellen Liedern wurden auch typische "Gruppentanzlieder", wie ich sie nennen würde, gespielt. Footloose ist hier mein absoluter Favorit!
Auch wenn ich mich am nächsten Morgen vor Muskelkater nicht mehr bewegen konnte, gehört der Abend definitiv zu den schönsten Erlebnissen meines Auslandsjahres!

PS: Das Motto war übrigens: Eine Nacht in New Orleans. :)





Breann und ich
Fisch mit Garnelen und Bohnen
Mr. Boothman und ich

                       




Samstag, 20. August 2016

Letzter Schultag und Graduation

Der letzte Schultag an der High School war einfach wahnsinnig traurig. Mit anderen Worten kann man ihn kaum beschreiben. Ein letztes Mal bin ich den Hallway entlanggelaufen, habe jedes noch so kleine Detail fotographiert und auch ein paar Selfies mit den Lehrern geschossen. Am schlimmsten war es aber, sich von einigen meiner besten Freunde zu verabschieden, denn viele haben sofort nach Bekanntgabe der Sommerferien ihren Urlaub gebucht. Der Abschied fiel mir wahnsinnig schwer und den ganzen Tag hatte ich wie eine Art "Kloß" im Hals.
Während eines Auslandsjahres verbringt man die meiste Zeit in der Schule, je nachdem, ob man sich an Clubs usw. beteiligt. Während der Tennissaison war ich oft bis um 18 Uhr in der Schule und am nächsten Morgen gleich wieder dort. Auch wenn die Schule für meinen Geschmack etwas zu sehr überwacht hat (Videokameras an jeder Ecke und einen internen Internetzugang für Eltern, damit sie jede einzelne Note von ihren Kindern sehen), war ich froh, ein Teil der Lumberton High School gewesen zu sein und möchte die vielen Erlebnisse und Erfahrungen dort auch nicht missen.

Schon einen Tag später fand die Graduation statt. Es war eigentlich genau so, wie man es aus Filmen wie High School Musical kennt. Da an meiner Schule das "Abschlussgewand" auch noch rot war, hat diese Vermutung umso mehr mit der Realität übereingestimmt. Der Tassel (die "Bommel" am viereckigen Hut) war rot, weiß und hellblau, da dies auch die Schulfarben meiner High School waren. Zu der Beginn der Veranstaltung hat sich der Chor direkt neben der Bühne versammelt, um ein letztes Mal die Nationalhymne der USA zu singen. Auf der Bühne selbst standen alle verantwortlichen Personen der Schule, vom Vize-Schulleiter, bis zum Schulleiter und einer ganzen Reihe anderer Personen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Die Abschlusszeremonie fand in einem riesigen Stadium statt, sodass jeder so viele Freunde und Bekannte mitnehmen durfte, wie er wollte. Nach Betreten der Halle haben alle, die ihren Abschluss gemacht haben, in der Mitte Platz genommen. Jeder einzelne der 233 "Seniors" (12 Klasse) wurde auf die Bühne gerufen und sein Diploma überreicht. Auch wenn das für die meisten Zuschauer nicht all zu spannend war, gehört es trotzdem nach amerikanischer Tradition dazu. Umrahmt wurde das Programm von den Jahresbesten, die sich stolz hier das Rednerpult stellten, Reden hielten oder Gottesgebete aufsagten.
Zum Abschluss haben alle ihre Hüte nach oben geworfen und wurden gleich danach, von Eltern, Lehrern und Freunden herzlich umarmt. Ich selbst war in der 11. Klasse und dufte leider nicht an der Graduation teilnehmen. Das Gewand habe ich mir als Erinnerung aber trotzdem gekauft...wer weiß, vielleicht gibt es ein passendes Thema in der Abi-Mottowoche oder irgendeine andere Gelegenheit, es zu tragen. :-) Nach dem Ende der Graduation, bin ich mit meiner Freundin Hannah und ihren Eltern essen gegangen und wir haben den Abend in einem netten Restaurant ausklingen lassen.


Letzter Schultag



Die Cafeteria



Graduation







Samstag, 6. August 2016

Baseball: Houston Astros gegen Oakland Athlectics

Heute möchte ich euch etwas vom Baseballspiel Houston Astros gegen Oakland Athletics erzählen. Wie ich bereits erwähnt hatte, hatten wir mit dem Chor so einige große Auftritte u.a. auch beim NBA Spiel Houston Rockets gegen Miami Heat. Solltet ihr den dazugehörigen Blogpost noch nicht gelesen haben, einfach herunterscrollen ;-)
Da ich noch nie zuvor ein Baseballspiel gesehen hatte, war ich überglücklich, als die Entscheidung getroffen wurde, mit dem Chor dorthin zu fahren. Wie beim Basketballspiel haben wir die Nationalhymne der USA auf dem Feld gesungen. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich und ich bin nicht nur froh, sondern auch sehr dankbar, ein Teil dieses Auftritts und dieses Chores gewesen zu sein.
Nachdem unsere "Performance" zu Ende war, haben wir unsere Plätze eingenommen, die direkt neben dem Buffet lagen. Da das Essen beim Baseballspiel wahnsinnig amerikanisch ist, konnte ich es kaum erwarten, es endlich in den Händen zu halten und "reinzubeißen" :P Zwei Minuten später war es dann endlich so weit. Nachos, die kaum zu sehen waren wegen des ganzen Käse auf ihnen, ein Hotdog, ein Softdrink und eine große Tüte Erdnüsse nahmen den Platz auf meinem Schoß ein und waren binnen weniger Minuten verschwunden. Ich kann mich wirklich nicht beschweren, zu wenig in Amerika gegessen zu haben :P
Im Anschluss haben wir uns das Spiel angeschaut, tonnenweise Selfies geschossen und typische Baseballlieder gesungen, u.a. "Deep in the heart of Texas". Anders als beim Football habe ich die Spielregeln dieses Mal verstanden, was es wesentlich leichter machte, dem Spiel zu folgen. Am Ende haben die Astros gewonnen, was die Stimmung auf die absolute Spitze trieb und hunderte Zuschauer zum Feiern animierte.
Das Baseballspiel gehört (wie Prom) zu meinen schönsten Erlebnissen während des Auslandsjahres. Als Andenken habe ich mir ein Baseball T-shirt sowie einen Baseball mitgenommen.







von außen



"Jetzt bin ich Amerikanerin"


mein Mitbringsel :)